Projektarbeit in Ruanda/Deutschland (Frühling 2019)

Liebe Freunde der Kinder- und Jugendhilfe Ruanda,

in den letzten Monaten ist viel passiert: Dank neuer Paten konnten wir beispielsweise 15 Kinder ins Projekt aufnehmen, nachdem wir Patenbögen von ihnen erstellt und ihre Lebensverhältnisse zu Hause geprüft hatten. Hier ein paar Bilder unserer neuen Kinder:

Die Besuche bei den Familien sind immer ein besonderes Erlebnis und werden gemeinsam mit dem Dorfvorsteher und dem Projektpartner Egide Rwabashi unternommen. Die meisten Eltern „unserer“ Kinder sprechen kein Englisch. Sie sind in der Regel Feldarbeiter und wohnen in besonders einfachen Lehmhütten auf dem Land.

Wenn sie ein eigenes Grundstück besitzen, können sie dieses bewirtschaften und von ihren angebauten Feldfrüchten bzw. deren Verkauf leben. Andere wiederum müssen als Tagelöhner für 0,80 € pro Tag auf Plantagen arbeiten. Da bleibt manchmal kein Geld für Schulgebühren übrig.

So erging es auch dem Jungen namens Bonheur, dessen Vater seit 1994 blind ist (Foto links). Schließlich suchte seine Mutter Hilfe bei den Behörden des Gasabo District, über die wir Bonheur kennen lernten. Sein Besuch einer weiterführenden Schule ist nun dank einer Patenschaft gesichert! Vor allem das Strahlen der Mutter verrät die große Erleichterung und Freude über unsere Hilfe.

Dank einiger Sonderspenden konnten wir kurz vor Ostern außerdem Solaranlagen auf den Dächern von sechs Häusern installieren lassen. Dieses Mal war auch das Haus von Patenkind Danny dabei.

Eine Solaranlage kostet 130 € und ist immer ein ganz besonderes Geschenk für eine Familie!

Außerdem hatten wir die Möglichkeit nach den ersten Trimesterferien die neue Schule unserer 24 Kinder aus Ndatemwa kennen zu lernen. Auch Venuste und Latipha gehen jetzt auf die neu gebaute Privatschule, in denen die Klassen deutlich kleiner sind als an ihrer vorherigen staatlichen Schule.

Unser Projektpartner Egide kümmert sich um jeden Einzelfall – egal, ob es um einen Schulwechsel, Schulzeugnisse, Probleme bei den Überweisungen, um Studenten oder die ganz speziellen Wünsche unserer Vorschulkinder geht: So hatte sich Brian so sehr einen neuen Fußball gewünscht, den es in Rutunga nirgends zu kaufen gab! Andächtig schaute er den neuen Fußball an, den Egide wenige Tage später aus Kigali mitbrachte. Sicher war sein alter Fußball aus Müll und Gräsern selbst gebastelt.

Weitere Aktionen, die von Einzelspendern und Paten angeregt und im April 2019 durchgeführt wurden, waren z.B. der Kauf einer Matratze für Clementine und Carine und von sechs Ziegen für mehrere Familien aus Rutunga. Wie immer wurden die Ziegen vom Dorfvorsteher unter allen gerecht verlost – ein großes Spektakel unter allen Anwesenden!

Vielen herzlichen Dank für all diese großartigen Geschenke!

Besonders spannend war auch die Durchführung einer ganz neuen Projektidee: Odile und ihre Familie bekamen vor wenigen Tagen einen eigenen Wasseranschluss von ihrem Paten! Die Freude war unbeschreiblich groß, denn bis dahin mussten ihre Eltern (wie viele unserer Patenkinder) täglich 2km (!) zur nächsten Wasserstelle laufen. Nach mehreren Treffen und Gesprächen mit einem Wasserinstallateur in Rusheshe, der Erarbeitung eines Kostenvoranschlags und der Genehmigung durch die Wasserbehörde wurden nun endlich die Rohre verlegt und der Anschluss installiert. Ein Schloss sichert zwar den Anschluss vor der Nutzung durch Dritte, doch soll letztlich die ganze Nachbarschaft davon profitieren. So könnte dieses Gemeinschaftsprojekt als Modell für weitere Wasser-Projekte dienen.

 

Auch in Deutschland gab es viel zu tun:

Zu Beginn des Jahres erstellten wir über 200 Spendenbescheinigungen und alle Jahresberichte der Patenkinder, arbeiteten an neuen Fundraising-Materialien und Präsentationen, aktualisierten unsere Website und meldeten Stände zu mehreren Festen in Düsseldorf an.

Außerdem reisten wir in unterschiedlicher Besetzung zu den verschiedenen Patentreffen in diesem Jahr (Alfter, München/ Stephanskirchen, Berlin, Düsseldorf, Hürth) und berichteten im Rahmen von Vorträgen über die KJHR und unsere aktuellen Projekte. Jedes Treffen hatte seinen ganz eigenen Charakter, doch eins war überall gleich: die Herzlichkeit all derjenigen, die zu den Treffen kamen! Es ist wunderbar Sie an unserer Seite zu wissen – dafür an dieser Stelle vielen herzlichen Dank!

Über den Austausch mit Ihnen sowie einigen Sponsoren und Neu-Interessenten über aktuelle und zukünftige Projekte, die Lage in Ruanda allgemein und die vielen tollen Anregungen haben wir uns sehr gefreut. Ein besonderer Dank gilt an dieser Stelle auch all denjenigen, die sich um das Herrichten der Räumlichkeiten, das Essen und den Empfang der Gäste gekümmert haben.

Die üblichen Aufgaben, die wir alle ehrenamtlich in unserer Freizeit übernehmen, wie z.B. die monatlichen Überweisungen, die Kommunikation mit unserem Projektpartner über Einzelfälle, die Korrespondenz mit Paten und Sponsoren, Vorstandssitzungen usw. rundeten unsere Arbeit in den letzten Monaten ab.

Wir sind gespannt auf alle Aktionen und Entwicklungen, die uns in diesem Jahr noch erwarten und halten Sie selbstverständlich auf dem Laufenden.

Eine schöne Sommerzeit wünscht Ihnen

Ihr KJHR-Team