In diesem Jahr sollte Weihnachten ein ganz besonderer Tag werden: zusammen mit unseren ruandischen Projektpartnern organisierten wir eine Weihnachtsfeier für einen Teil unserer älteren Patenkinder – vor allem für unsere Waisenkinder bzw. Studenten – , um ihnen ein Weihnachten in Gemeinschaft zu schenken und die Geschenke der Paten zu überreichen. Der Abend war ein voller Erfolg: 22 Patenkinder kamen, und unser Hauskoch Zacharie bereitete ein großes Buffet mit typisch ruandischen Speisen zu. Zu Beginn waren die meisten untereinander noch recht schüchtern, aber als wir die Spiele UNO und HALLI GALLI einführten, löste sich die Stimmung sofort. Man hörte nur noch Gelächter, im Hintergrund die neuesten ruandischen Popsongs dank Youtube, und diejenigen, die am längsten blieben, tanzten ausgelassen! Die Fröhlichkeit und auch die Freude über die Geschenke haben mich überglücklich gemacht (neben den Geschenken der Paten erhielt jeder ein Duschgel o.ä. sowie Fotos von unserem Besuch im Sommer). Zu dem Fest kamen: Vianney, Dieudonné, Barnabe, Alice, Collins, Esperance, Aline, Eric, Christine, Daniella, Irené, Yves, Gilbert, Maxime, Jean Regis, Regis, Grace, Bruce Yvan, Frank mit Liliane, Steven und Mihigo.
Am Abend trafen wir uns mit dem ruandischen Familienangehörigen einer Patin, der für die lokale Niederlassung einer US-amerikanischen NGO arbeitet. Von ihm erhielten wir wertvolle Adressen, u.a. auch von einer ruandischen Lehrerin, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Ärmsten der Armen zu unterrichten und mit der wir möglicherweise in Zukunft zusammenarbeiten können (Vermittlung von Patenkindern, Spende von Schulmaterialen o.ä.).
03.01.: Fahrt nach Butare, der berühmten Studentenstadt Ruandas im Süden des Landes nahe der burundischen Grenze. Dort trafen wir Felicien, Nadine und Jean Remy und übergaben einen weiteren Laptop. Wir luden die Studenten zum Essen ein, und anschließend zeigte uns Nadine ihr Studentenwohnheim und Felicien seine WG. Allein der Weg dorthin war wunderschön – vorbei an allen Universitätsgebäuden, die idyllisch mitten im Wald liegen. Auf dem Weg durften wir auch erfahren, wie schwer einer der kleinen Wasserbehälter ist, als wir zwei kleinen Jungen halfen, diese zu tragen – die Last ist unglaublich! Die beiden bedankten sich herzlich.
04.01.: Treffen mit Thierry, Yvette und ihrer Betreuerin im Zentrum von Kigali, um u.a. im Namen der Patin einen Laptop zu kaufen und über die anstehenden Schulwechsel zu sprechen. Wir unterhielten uns über 2 Stunden in einem Restaurant im Zentrum von Kigali und erfuhren u.a. Neues über das Schulsystem usw. Schließlich verabredeten wir uns für den nächsten Tag, um noch 2 Schulen zu besuchen. Abends gingen wir mit Egide noch ins Milles Collines, um über die letzten organisatorischen Dinge zu sprechen, die die Kinderhilfe betreffen (Jahresberichte, neue Kontonummern u.a. Einzelfälle).
Anschließend besuchten wir mit Thierry, Yvette und ihrer Betreuerin – wie am Vortag vereinbart – 2 Internate, um alle nötigen Unterlagen wie Kontonummern usw. zu besorgen. Zurück im Zentrum übergaben wir das letzte Weihnachtsgeschenk an ein Patenkind und besorgten Snacks für unsere „Goodbye-Party“, zu der einige Patenkinder sogar selbst gebastelte Geschenke für ihre Paten mitbrachten. Wir schossen die letzten Fotos, tanzten zum letzten Mal auf afrikanische Rhythmen, unterhielten uns über Zukunftsträume, verteilten die letzten, übrig gebliebenen Lebensmittel und 5.000 RwF-Scheine und umarmten uns unzählige Male…der Abschied fiel uns allen so schwer, dass eine kleine Gruppe von älteren Patenkindern sogar noch nachts um 1.30 Uhr mit zum Flughafen gefahren ist, um uns zu verabschieden. Wir sind uns in diesen 2 Wochen sehr viel näher gekommen und haben uns gegenseitig sehr ins Herz geschlossen…nur 5 Minuten nach dem Check-In meldete sich das erste Patenkind.
Dank Ihnen sind dieses wunderbare Projekt und die damit verbundenen Kontakte zu den Patenkindern möglich!* Dafür danken wir Ihnen von ganzem Herzen! Jedes Patenkind ist so einzigartig… Sie lassen Sie alle grüßen und sprechen mit großer Zuneigung von Ihnen. Ihre Unterstützung lohnt sich – das hat auch diese Reise wieder bestätigt! Die Dankbarkeit Ihnen gegenüber ist riesengroß.
Unser Dank gilt natürlich auch den vielen Patenkindern, die uns jeden Tag zum Lachen gebracht haben, sowie im Besonderen unseren Projektpartnern Egide und Aimée, die uns überall hin begleitet und jeden Tag unzählige Telefonate geführt haben, um verschiedenste Detailfragen zu klären und Termine zu vereinbaren.
Sonja Suermann mit Sebastian Klingen
*Die Kosten der Reise und des Aufenthaltes in Ruanda (einschließlich diverse Restaurantbesuche u.ä. mit verschiedenen Patenkindern sowie Transportkosten) haben wir selbstverständlich vollständig selbst übernommen.